
Im Gedenken an die Opfer von Hanau haben am Donnerstagabend in Oldenburg rund 250 Menschen gegen Faschismus und Rassismus demonstriert. Aufgerufen hatte der Verein Städtefreundschaft Oldenburg – Êfrin.


Nach einer Auftaktkundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz führte die Demonstration durch die Kaiserstraße, über Stau und Staugraben zum Pferdemarkt und von dort aus weiter zum Julius-Mosen-Platz. Die Abschlusskundgebung fand auf dem Schlossplatz statt. Auf dem Weg gab es mehrere Redebeiträge, unter anderem vom Freundeskreis Sinti und Roma Oldenburg, Women Defend Rojava und dem Feministischen Referat der Universität Oldenburg.
In den Redebeiträgen wurde hervorgehoben, dass es sich in Hanau nicht um eine alleinstehende Tat eines Einzeltäters gehandelt hat. Angeführt wurden die NSU-Mordserie, der Mord an Walter Lübcke und die Morde nach dem versuchten Anschlag auf die Synagoge in Halle. Außerdem wurde thematisiert, dass nicht zuletzt durch die AfD ein gesellschaftliches Klima geschaffen wurde, das solche Taten befeuert.

Es war eine überwiegend stille Demonstration. Hin und wieder hallten Sprechchöre durch die Straßen. »Alerta, alerta, antifaschista« und »Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus« wurde beispielsweise gerufen. Aus dem Lautsprecherwagen tönten antifaschistische Lieder, darunter »Bella ciao«.
Auf den Seiten des VW-Busses, auf dem die Lautsprecher montiert waren, hingen Fotos und Namen der Opfer von Hanau. Dort hatte am 19.02. ein Mann aus rechtsextremen Motiven neun Menschen erschossen. In ganz Deutschland fanden anschließend Mahnwachen statt, auch in Oldenburg.


Im Aufruf zur Demonstration heißt es: »Was muss denn noch passieren, damit wir aufwachen. Wehret den Anfängen, stimmt dabei schon lange nicht mehr, wir sind mitten drin.«