Ein Bündnis zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), CDA, ALSO, Kolping, Landesverband der Fleischbeschauer und KAB ruft am Sonntag, den 10.12.2017, 12.00 Uhr zur Demonstration vor dem Werkstor der Firma VION in Emstek auf.
Zweck dieser Demonstration ist der Protest gegen das Ansinnen von den Schlachtbetrieben VION und Wernke, die am 2. Weihnachtstag arbeiten lassen wollen. Alle Unterstützer dieser Demonstration fordern die Firmen Wernke und VION auf, ihre bereits genehmigte oder angedachte Produktion am 2. Weihnachtstag nicht zu starten.
Nach Einschätzung der Gewerkschaft NGG geht es nur um wirtschaftlichen Profit. Und nicht wie im Fall Wernke beantragt, um einen »unverhältnismäßigen Schaden«. Laut NGG-Geschäftsführer Matthias Brümmer geht es dabei ausschließlich um einen von den Schlachtbetrieben erwarteten Marktvorteil, um die Gewichtsverluste durch längeres Hängen (Lagern) der Schlachtkörper zu vermeiden.
Alle Bündnisteilnehmer fordern die Einhaltung der Feiertagsruhe für die Beschäftigten in allen Schlachthöfen. Herbert Ahrens, Landesvorsitzender der amtlichen Fachassistenz (Fleischbeschauer) wirft dem Gewerbeaufsichtsamt übereifrigen Aktionismus vor. Ahrens dazu: »Bei einer korrekten Prüfung der Sachlage hätte die Gewerbeaufsicht zu einem anderen Ergebnis kommen müssen. Auch und gerade die Gewerbeaufsicht hat eine Genehmigung der Feiertagsarbeit absolut kritisch zu prüfen.«Die NGG versuchte beim Gewerbeaufsichtsamt mehr über den Antrag der Firma Wernke herauszubekommen. Laut Brümmer machte der zuständige Sachbearbeiter aber komplett dicht und verweigerte jedes inhaltliche Gespräch.
Bündnis gegen Weihnachtsarbeit wächst
Wie die Gewerkschaft Anfang Dezember mitteilte, haben nun zusätzliche Organisationen ihre Unterstützung des Bündnisses gegen die Weihnachtsarbeit bei VION und Wernke angekündigt. Laut Brümmer sind jetzt auch die »Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.«, das »Netzwerk für Menschenwürde in der Arbeitswelt« und »Bündnis 90 Die Grünen« mit dabei. »Nunmehr haben sich vierzehn Organisationen zusammengeschlossen um ihren Unmut über die Weihnachtsschlachtung in den beiden Betrieben deutlich zu machen«.
Brümmer fordert von der Landesregierung in Niedersachsen einzuschreiten, wenn die Gewerbeaufsicht ihre bisherige Haltung nicht überdenkt und die Profitinteressen der Unternehmen weiter im Vordergrund stehen.
Leute aus dem ALSO-Umfeld treffen sich am Sonntag, 10.12. um 10.30 Uhr in der ALSO,Donnerschweer Str. 55, um gemeinsam nach Emstek zu fahren – freie Mitfahrplätze sind derzeit allerdings keine in Aussicht. Oldenburger*innen, die zur Demo wollen, sollten die Anfahrt selbst organisieren. Die Adresse des Schlachthofs, vor dem demonstriert wird, lautet: Wilhelm-Bunsen-Straße 15, 49685 Emstek.