
Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dieser Gedenk- und Aktionstag soll ins Bewusstsein rufen, dass Frauen und Mädchen weltweit Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind. Die UNO geht davon aus, dass jede dritte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von psychischer oder sexueller Gewalt wurde. Auch in Deutschland ist die Zahl erschreckend hoch. Nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums haben 40% aller Frauen zwischen 16 und 85 körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt.
Der 25. November wurde 1999 von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen“ ernannt. Es ist der Todestag von den drei Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal. Sie wurden 1960 nach monatelanger Folter vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik ermordet. Zuvor hatten sie gegen die tyrannische Diktatur, die Willkür und die brutale Gewalt in ihrem Land gekämpft. Der Mut der Schwestern wurde zum Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.
Auch in Oldenburg finden aus Anlass des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen einige Veranstaltungen statt. Hier ein Überblick:
- 25.11. bis 10.12.: Oldenburg zeigt Flagge!
Zwei Wochen lang, bis zum Tag der Menschenrechte am 10.12., werden an zahlreichen Gebäuden Oldenburgs Flaggen der bundesweiten Fahnenaktion „Frei leben – ohne Gewalt“ wehen. Die Aktion wird seit 2001 jährlich von der gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation für Frauen Terre des Femmes ausgerufen. - 25.11. (Sa) von 12 bis 14 Uhr: Karton-Performance
Das FrauenForum Oldenburg wird vom Julius-Mosen-Platz ausgehend eine Karton-Performance in der Innenstadt veranstalten. Mit dieser Aktion soll auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht werden. Feministische Unterstützung ist herzlich willkommen. - 25.11. (Sa) ab 20 Uhr: Film „7 Göttinnen“
Das FrauenForum zeigt im cine k (Bahnhofstraße 11) den indischen Film „7 Göttinnen“ von Pan Nalim. Die Veranstaltung ist offen für FrauenLesbenInterTrans. Im Anschluss gibt es ein gemütliches Zusammensein. - 29.11. (Mi) ab 19 Uhr: Vortrag „Vergewaltigung – Aspekte eines Verbrechens“
Das Gleichstellungsbüro der Stadt hat die Kulturwissenschaftlerin Dr. Mithu Sanyal eingeladen. Sie hält einen Vortrag unter dem Titel „Vergewaltigung – Aspekte eines Verbrechens“ im Kulturzentrum PFL (Peterstraße 3, Eintritt frei). Der Titel bezieht sich auf das gleichnamige Buch Sanyals, das 2016 erschienen ist. Darin spannt die Autorin den Bogen von Aristoteles bis in die Neuzeit und geht der Frage nach, wie wir über Vergewaltigung denken und dabei Stereotype aneinander reihen. In ihrem Vortrag zum Buch verdeutlicht sie, dass eine Vergewaltigung nicht nur eine individuelle Begegnung von Opfer und Täter ist, sondern wie die gesellschaftliche Betrachtung des Themas selbst Rollenklischees bedient und damit zum Entstehen weiterer Fälle beiträgt, beziehungsweise diese auch verhindern könnte. - 08.12. (Fr) ab 18 Uhr: Film „Unter allen Augen“
Das cine k (Bahnhofstraße 11) zeigt die Dokumentation „Unter allen Augen“, in der Frauen aller Kontinente zu Wort kommen, die Gewalt überlebt haben. Anschließend findet ein Filmgespräch mit einer Mitarbeiterin von Wildwasser Oldenburg e.V. statt. Die Veranstaltung ist offen für Frauen*.