
Für den kommenden Donnerstag, den 15. Juni ab 19 Uhr, hat die Oldenburger Rechtshilfe einen immer wieder gern gesehenen Gast ins Alhambra eingeladen. Es spricht über den Kampf des Illusionären gegen das Rechte ein bekannter Hamburger »Altlinker« mit Hang zum unterhaltsamen Zynismus – Thomas Ebermann. In der Ankündigung heißt es:
Rechte „Linke“ werben für die Rückkehr zur Kleinstaaterei in Europa, mit eigener Währung und homogenen Völkern. Ihnen ist die „nationale Souveränität“ das höchste Gut, geschlossene Grenzen ein Herzensanliegen, der „Brexit“ ein erfreulicher Schlag gegen die Eliten in Brüssel, den nachzuahmen sich die „EUREXIT“-Kampagne anschickt. Aus ihren Reihen hört man lobende Worte über den Front National. Gegen Angela Merkel wird der schlimmste Vorwurf aus dem Repertoire des Patriotismus erhoben: Sie diene gar nicht Deutschland, sondern der Großmacht jenseits des Atlantiks. Dagegen – oder jedenfalls anders – positionieren sich die Europa-Reformierer*innen, z.B. der Zusammenschluss „DIEM 25“, die eine friedens- und sozialpolitisch vorbildliche, absolut transparente, basisdemokratisch kontrollierte EU mit runderneuerter Verfassung anstreben.
Da kämpft – so scheint es – das Illusionäre gegen das Reaktionäre. Oder verbindet die Lager mehr als auf den ersten Blick offensichtlich? Jedenfalls sind allerlei Anpassungsleistungen an Entwicklungen und Denken – das z.B. die Leipziger Studie „Die enthemmte Mitte“ erforscht hat – zu beobachten. Heimat und Liebe zur Nation oder Gebietskörperschaft stehen jedenfalls auch bei Repräsentant*innen der Zivilgesellschaft und manchen „Linken“ hoch im Kurs. Als Reflex auf faschistoide Entwicklungen wird der „Konsens der Demokraten“ und die „Volksfront“ gesucht. Nicht selten wird die „Zivilgesellschaft“ als Rettungsanker stilisiert (Georg Seeßlen). Thomas Ebermann wird darüber in freier Rede reflektieren und einiges keineswegs unpolemisch kommentieren und natürlich diskutieren.