
Seit 22 Jahren unterstützt die Interkulturelle Beratungsstelle IBIS e.V. in Oldenburg geflüchtete Menschen, um ihnen einen guten Start in Deutschland zu ermöglichen und die Integration zu erleichtern. In den mittlerweile vier Standorten in der Kaiserstraße und Klävemannstraße in der Nähe des Bahnhofs gibt es neben einer Druckerei und einem Kultur- und Begegnungscafè zahlreiche Schulungsangebote. IBIS unterstützt und berät aber auch bei Fragen zum Asylverfahren und zur gesundheitlichen Versorgung, hilft bei der Wohnungssuche und bietet Begleitung bei notwendigen Behördengängen an.
Durch diese engen Kontakte bekommen die Unterstützer*innen auch vielfache Einblicke in die persönlichen Problemlagen der Ratsuchenden, entstanden durch die Belastungen durch das Leben in Massenunterkünften, der Unsicherheit des Aufenthaltsstatus, der Trennung von Heimat und Familie und dem Verlust von Arbeit, Besitz und Status. Darüber hinaus sind aber auch viele der Geflüchteten Opfer von vielfältiger Gewalt und Folter geworden und leiden an schweren Traumata. Die vorhandene psychosoziale Beratung kann da nicht alles, was an Hilfe notwendig wäre, abdecken. Deshalb hat sich IBIS schon lange darum bemüht, das psychosoziale Beratungsangebot um spezielle Hilfen für traumatisierte Geflüchtete und Folteropfer zu erweitern. Fanden zunächst nur vereinzelt Psychotherapien statt, wird diese Beratung jetzt zu einem psychosozialen Zentrum für die Region Nordwest ausgebaut. Durch neue zusätzliche Räume und Mitarbeiter*innen können weitere therapeutische Angebote bereit gestellt werden. Auch die Vermittlung in ergänzende oder weiterführende Hilfsangebote für die Klient*innen können dann durch fachspezifische Stellungnahmen, Begutachtungen und kultursensible Anamneseerhebungen erleichtert werden.
Ermöglicht wird diese Erweiterung durch Projektförderungen von Bund und Land und durch Spendenmittel, u.a. von Amnesty International. Um das neue Angebot jedoch dauerhaft aufrecht erhalten zu können, ist IBIS e.V. auch weiterhin auf Spenden angewiesen.