
In den 1980’er Jahren war vor allem in linken Zusammenhängen die Psychiatriekritik ein viel diskutiertes Thema. Mit einer Veranstaltung 25. Mai wollten wir einen Anstoß geben, die Debatte um die Differenzlinie »psychisch gesund / psychisch krank« und das System der Zwangsbehandlungen wieder auf die politische Agenda zu setzen.
Innerhalb von linken Zusammenhängen wird es meistens als Konsens gesehen, eine von Abschiebung bedrohte Person zu verstecken und Löcher in Abschiebeknäste zu schneiden. Es wird sich über rassistischen und sexistischen Sprachgebrauch aufgeregt und versucht auf eine sensiblere Sprache zu achten. Aber würden wir auch eine Person verstecken, die zwangsbehandelt werden soll?
Auch in linken Kreisen heißt es schnell, dass von außen nicht nachvollziehbares Verhalten ›krank(haft)‹ sei und die Betroffenen ›professionelle Hilfe‹ bräuchten. Aber wodurch legitimiert sich ›professionelle Hilfe‹ eigentlich? Und was ist eigentlich ›krank‹?
Wenn Sprache auch der Ausdruck für verinnerlichte Denkmuster und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse ist, was bedeutet es dann, dass wir Verhalten von Personen als ›krank‹ und Erdogan als den ›Irren vom Bosporos‹ bezeichnen?
Ziel der Einführung ist es einen Einblick in die Kritiken der ›alten‹ und ’neuen‹ psychiatriekritischen Bewegung zu geben.
Entschuldigt bitte die teilweise etwas schlechte Audioqualität, wir bemühen uns in Zukunft wieder bessere Mitschnitte zu erstellen – gut hörbar ist die Aufnahme dennoch.
Danke! Ich konnte zum Termin leider nicht kommen, aber als Audio ist das genial zum Nachhören und (vlt) für die Ewigkeit.…